"Der Verstand kann planen, aber der Geist hat Sehnsucht, und das Herz weiß, was das Herz weiß"

Rund ums Buch

 Montag, 23. August 2010

Cody McFayden - Das Böse in uns

Inhalt: Ein Flug nach Virginia. Alles wie gewohnt. Die Passagiere fühlen sich wohl. Auch Lisa. Bis sich ihr Nachbar zu ihr herüberlehnt und flüstert: "Lisa, ich werde dich jetzt töten."Nach der Landung findet die Besatzung Lisas Leiche. Die
FBI-Agentin Smoky Barrett hat lediglich einen Hinweis: ein silbernes Kreuz mit der Zahl 143 im Körper der Toten. Zählt der Mörder seine Opfer? Smoky hat es offenbar mit einem Serienkiller zu tun. Denn im Internet tauchen brutale Videos von
Hinrichtungen auf. Die Filme verraten, dass jedes Opfer Sünden begangen hatte, die wie ein Schatten auf seiner Seele lasteten: Mord, Kinderschändung, Vergewaltigung. Mit seinen Taten will der Mörder die Schuld seiner Opfer sühnen. Smoky
Barrett steht als Nächste auf seiner Liste. Denn auch sie hat ein finsteres Geheimnis.

Meine Meinung:  Ein super spannendes Buch! Einfach atemberaubend! Der dritte Teil der Smoky Barrett- Reihe fesselt genauso wie die Teile davor und sobald man anfängt zu lesen, kann man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen! Der Charakter der Smoky Barrett ist so lebensnah und so gefühlvoll, so aufrichtig, direkt und ehrlich, dass man sich ab der ersten Seite komplett in sie hineinfühlen kann und auch direkt mitfühlt. Die Handlungen der ersten beiden Bücher werden kurz aufgegriffen und ausreichend erklärt, jedoch so spannend und emotionsvoll, dass man sich als Kenner der Reihe nicht langweilt und als Neueinsteiger trotzdem einen kompletten Überblick über das Geschehen hat, ohne den Büchern vorher die Spannung zu nehmen. Die Sätze sind einfach formuliert, doch es fehlt ihnen trotzdem nicht an Tiefe; die Beschreibungen lassen einen direkt lebhafte Szenen vor Augen erscheinen. Jedoch ist das Buch auch voller Brutalität und Horror und nicht für Leute geeignet die sich schnell ekeln oder fürchten. Wenn man das Buch schließt, ist man froh, dass Böse praktisch einzusperren, trotzdem stellt sich ein Gefühl der Beklommenheit, ja der Angst ein.

Fazit: Ein super Buch! Spannend, gruselig, interessant, gefühlvoll... einfach die perfekte Mischung und unbedingt weiterzuempfehlen. Ein Meisterwerk!

Anja Jonuleit - "Herbstvergessene"

Inhalt:  Für eine Versöhnung ist es zu spät: Zehn Jahre lang hatten Maja und ihre Mutter Lilli keinen Kontakt mehr zueinander und nun ist Lilli tot. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus, doch Maja mag dies nicht Recht glauben. Beim Sichten der Familienunterlagen findet sie Lillis Geburtsurkunde; doch der Name des Vaters ist nicht vermerkt. In einem Päckchen entdeckt Maja außerdem ein Foto von ihrer Großmutter Charlotte, zusammen mit einem kleinen Baby... doch dieses hat überhaupt keine Ähnlichkeit mit Lilli.. außerdem wurde das Foto Monate vor Lillies Geburt aufgenommen. Maja stellt sich der Vergangenheit und forscht immer weiter in der Geschichte ihrer Familie und stößt auf Geheimnisse, die sie an das Gute im Menschen zweifeln lassen. Außerdem ist da noch der Arzt Roman Sartorius, der mehr zu wissen scheint, als er zugeben möchte und zugleich eine unheimliche Anziehungskraft auf Maja ausübt. Ein Manuskript ihrer Großmutter zeigt schlussendlich die Wahrheit und deckt die Lügen der Vergangenheit auf.

Meine Meinung: Das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben: zum einem ist dort die Ich-Erzählerin Maja, die uns an ihrem täglichen Leben und bei der Aufdeckung der Geheimnisse um ihre Familiengeschichte teilhaben lässt, zum anderen haben wir das Manuskript der Großmutter Charlotte, welches eine Autobiographie ihres Lebens während des Krieges, der Flucht aus ihrem Elternhaus, der Geburt ihres Kindes und dem Leben in Hohehorst.  Majas Perspektive überzeugt durch einen sehr flüssigen Schreibstil, einer Liebe fürs Detail und einer, wie ich finde, durchaus charmanten und leicht tollpatschigen Persönlichkeit. Majas Gedanken sind durchaus nachvollziehbar und man leidet mit ihr mit nach dem Tod ihrer Mutter und den damit verbundenen Schuldgefühlen. Trotz des traurigen Themas bleibt sie jedoch sehr sachlich, eine Träne habe ich während des Lesens nicht vergossen. Jedoch wird eben durch diese Sachlickeit nochmal die Kälte der Beziehung zwischen Mutter und Tocher verdeutlicht. Meiner Meinung nach sehr gelungen. Die Biographie der Großmutter, die zwischendurch immer wieder häppchenweise einfliesst ist unheimlich spannend und packend beschrieben und ich muss zugeben, dass ich sie sogar noch lieber gelesen habe, als Majas Teil. Man wird in die Kriegszeit mit ihren Problemen und Hoffnungen entführt und es gibt einen wunderbaren Einblick in das Leben der Menschen und vor allem auch in die Problematik der ledigen Mütter und deren Hilfe. Sehr fesselnd geschrieben und inhaltlich einfach hochinteressant!
Obwohl die einzigen Sätze, welche die Mutter spricht, schon direkt am Anfang geschehen und sie danach nicht mehr lebt, steht und fällt die Handlung mit ihr. Durch Majas Nachforschungen über die Vergangenheit und das Leben ihrer Mutter, welches sie aktiv nie mitbekommen hat, da sie nie ein Teil davon war, ist die Mutter genauso present wie die Großmutter und Maja. Die Charaktere sind wirklich gut beschrieben und man spürt auch eine Entwicklung. So ist man zum Beispiel enttäuscht, als man erfährt, dass die Großmutter wohl doch eine überzeugte SS-Anhängerin war und leidet mit Maja mit, wenn sie erfährt, dass ihre Mutter sie wieder einmal verleugnet hat.

Fazit: Die Handlung fesselt einen von der ersten bis zur letzten Seite und man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe es förmlich verschlungen und kann es nur jedem weiterempfehlen. Die Thematik des zweiten Weltkrieges wurde aufgegriffen und sehr gut umgesetzt, so dass man auch mal andere Eindrücke von dieser Zeit bekommt, bzw aus einer anderen Perspektive. Ein rundum gelungenes Buch!


 Samstag, 14.August 2010
                          

Rezension: Audrey Niffenegger: "Die Frau des Zeitreisenden"



 Inhalt:

Clare fällt aus allen Himmeln, jedes Mal aufs Neue, wenn Henry vor ihr steht. Denn Henry ist ein Zeitreisender. Plötzlich und unerwartet stürzt er los in eine andere Zeit, aber immer wieder landet er bei Clare, Clare als Kind, als Geliebte und Mutter der gemeinsamen Tochter Alba, Clare als alte Frau, aber da ist er schon lange tot. Seine Zeitreisen sind das Geheimnis, das die Liebenden mit jeder Trennung noch inniger vereint. Audrey Niffenegger schreibt über die Schönheit der Dauer und das Staunen der Sehnsucht, erzählt von der Liebe wie zum ersten Mal. Ein Roman zum Verlieben. 


 Meine Meinung:

 Als ich anfing zu lesen, war ich von dem Buch einfach nur enttäuscht. Die beiden Charaktere scheinen flach zu sein und keine Tiefe zu haben, die Liebesbeziehung der beiden ist bis auf die Tatsache, dass Henry duch die Zeit reisen kann, einfach nur durchschnittlich. Hierbei fallen vor allem die plumpen Sexszenen auf, die dem Buch teilweise jeglichen Scham nehmen. Die Dialoge sind oberflächlich und teilweise wirken sie sehr gestellt. Jedoch wird gegen Ende klar, warum dieses Buch so in den Himmel gelobt wurde: Auf einmal beeindruckt das Buch durch wunderschöne, poetische Passagen und hinreißenden Liebes- und Verabschiedungsszenen und ich muss zugeben, dass ich am Ende sogar ein wenig weinen musste. 
Was war also mit dem Buch passiert? Glücklicherweise hatte ich mir das Buch auch noch auf Englisch gekauft und auf einmal war mir alles klar: Die deutsche Übersetzung war einfach schlecht. Zitate wurden nicht als solche erkannt und falsch übersetzt und die Satzstruktur scheint zusammengewürfelt worden zu sein. Im Englischen wirkt die Geschichte dann aber endlich wieder stimmig und überzeugt durchgehend durch ihre einfühlsamen Passagen und einem schönen Ende.


Fazit:

 Ein sehr schönes Buch, seichte Unterhaltung,anrührend und eine interessante Handlung. Jedoch sollte man es auf Englisch lesen, da die deutsche Übersetzung einfach nur schlecht ist.




Samstag, 14. August 2010


Rezension:
Sebastian Fitzek "Der Augensammler"

Ein neues Buch von einem meiner Lieblingsautoren! Da war natürlich klar: Das muss ich lesen! SOFORT! Das Gefühl kennt ihr wahrscheinlich: man sieht ein Buch und man muss es haben... und man will es so dringend lesen, dass man es sogar schon im Bus auf dem Weg nach Hause aufschlägt und förmlich Richtung Bett oder Couch rennt, um es so schnell wie möglich verschlingen zu können!  Und, was soll ich sagen, das Buch hat mich in keinster Weise enttäuscht!







Doch nun erstmal zum Inhalt:


Er spielt das älteste Spiel der Welt: Verstecken.
Er spielt es mit deinen Kindern.
Er gibt dir 45 Stunden, sie zu finden.
Doch deine Suche wird ewig dauern.
Erst tötet er die Mutter, dann verschleppt er das Kind und gibt dem Vater 45 Stunden Zeit für die Suche. Das ist seine Methode. Nach Ablauf der Frist stirbt das Opfer in seinem Versteck. Doch damit ist das Grauen nicht vorbei: Den aufgefundenen Kinderleichen fehlt jeweils das linke Auge.
Bislang hat der Augensammler keine brauchbare Spur hinterlassen. Da meldet sich eine mysteriöse Zeugin: Alina Gregoriev, eine blinde Physiotherapeutin, die behauptet, durch bloße Körperberührungen in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen zu können. Und gestern habe sie womöglich den Augensammler behandel.


Meine Meinung: 

Was soll ich da groß zu sagen? Ich bekam das Buch Freitag Abend und las die ganze Nacht, so lange bis mich die Müdigkeit überwältigte. Und dann stand ich Samstag morgens gar nicht erst auf sondern las das Buch im Bett zu Ende (übrigens eine meiner Lieblingsarten einen Samstagmorgen zu bestreiten). Das Buch ist unglaublich spannend und nimmt immer wieder neue und ungeahnte Wendungen. Die Handlung ist rasant und gönnt dem Leser nur einige kurze Pausen um wieder zum Atmen zu kommen. Die Sätze sind wie immer klar strukturiert und einfach zu verfolgen. Man wird förmlich in die Geschichte hineingerissen und keine umständlichen Mamut-Sätze stoppen den Lesefluss.
Das interessante an der Geschichte ist, dass das Buch mit dem Epilog beginnt und sich zum Prolog vorarbeitet. Das selbe mit den Seitenzahlen. Man beginnt das Buch auf Seite 442 und liest sich bis zur ersten Seite vor. 
Fans von Sebastian Fitzek werden auch durchaus ein paar Parallelen zu Figuren seiner früheren Bücher feststellen können, was die Sache für eingefleischte Fitzek-Fans durchaus noch interessanter gestaltet.
Das Finale des Buches ist sehr spannend und fesselt. Obwohl ich eigentlich kein Fan von offenen Enden bin, hat es diesmal einfach gepasst. Ich habe das Buch zugeschlagen und bin fast verrückt geworden, weil ich wissen wollte, wie es denn jetzt nun weiter geht. Und überrascht stellte ich fest, dass ich immer noch eine leichte Gänsehaut hatte, so packend war das Buch.


Fazit:


Wieder einmal ein grandioses Buch von Sebastian Fitzek, dass süchtig macht und einen auf gar keinen Fall kalt lässt! Sehr empfehlenswert!




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Freitag, 13. August 2010

Neuvorstellung: Vorablesen.de

Letztens bin ich durch Zufall auf eine super Internetseite gestoßen:

 
http://www.vorablesen.de

 
Ich weiß leider nicht mehr genau um welches Buch es sich dort handelte, was ich las als ich dies fand, doch auf der letzten Seite,wo normalerweise neue Bücher vorgestellt werden oder sich die Danksagung befindet, prangte mir auf einmal eine Werbung ins Gesicht:


Buchkritiker werden und gratis eines von 100 Vorab-Exemplaren erhalten!

Tja, da war ich natürlich sofort neugierig. Die Seite ist recht schön gestaltet und vor allem einfach zu durchschauen. Laut dieser Seite war ich mit nur 4 Schritte entfernt von meinem gratis Exemplar. Also los gehts. Anmelden. Schnell und unkompliziert: Benutzername, Passwort, Alter und das wars. Also gut dachte ich mir, nächster Schritt. Nun galt es also eine der drei Leseproben zu lesen (oder wie ich es tat; einfach alle) und einen Leseeindruck zu verfassen. Aus diesen Leseeindrücken werden dann hundert Personen ausgelost, die jeweils ein Exemplar des angelesenen Buches nach Hause geschickt bekommen und dazu aufgefordert werden, zu diesem eine Rezension zu verfassen. Je mehr Rezensionen man schreibt, desto mehr Punkte erlangt man und wird dann auch zu Lesungen mit Autoren eingeladen, erhält signierte Exemplare etc.

Da ich gut und recht von mir behaupten kann lese-süchtig zu sein, hat mich diese Seite sofort fasziniert. Einziges Makel: Die Leseeindrücke können nur ein Satz lang sein und nehmen somit automatisch an der Verlosung teil. Hier denke ich sollte die Seite nicht ausgenutzt, sondern lieber sinnvoll genutzt werden. 
Nachdem ich also auch schon einige Leseeindrucke verfasst habe, wurde ich auch in den Kreis der Kritiker aufgenommen und warte nun gespannt auf mein erstes Gratis-Exemplar, was mir Anfang nächster Woche zugeschickt werden soll. "Herbstvergessene" von Anja Jonuleit. Ich bin gespannt!