"Der Verstand kann planen, aber der Geist hat Sehnsucht, und das Herz weiß, was das Herz weiß"

Freitag, 3. Dezember 2010

Nachts im Sägewerk - Markus Götting

"Nachts im Sägewerk" ist, ja man kann sagen fast schon ein Drama, mit einer ordentlichen Portion (schwarzen) Humors.

Es geht um Markus, welcher ein enormes Problem hat: Er schnarcht und zwar sehr sehr laut. Als Single hat ihn das jedoch nicht gestört, im Gegenteil, manchmal hat er sogar noch seine Vorteile.. so bleiben seine Frauenbekanntschaft wirklich nie länger als eine Nacht; wenn sie es überhaupt so lange aushalten. Doch dann ändert sich alles auf einmal schlagartig: Markus lernt Lena kennen und verliebt sich schlagartig. Zunächst versucht er noch, sich mit Espresso und Co wach zu halten, um das Schnarchen vor ihr zu verheimlichen, doch er sieht ein, dass dies dauerthaft kein Zustand für eine Beziehung ist. Und irgendwann, wie soll es anders sein, bekommt Lena es dann doch heraus. Und dann geht es los: keine Tortur, welche nicht aufgenommen wird, um das Schnarchen zu beseitigen, ob HNO Arzt, Esoterik oder Operationen - Markus geht zum Äußersten um seine Beziehung mit Lena zu retten.

Insgesamt hatte ich einen recht guten Eindruck des Buches. Auch wenn mir vorher nicht klar war, wie man ein ganzes Buch über ein so banales Thema schreiben kann, ohne dass es total langweilig wird, Markus Götting hat es geschafft. Gut, streckenweise denkt man sich: Wo soll das ganze denn jetzt nun hinführen? Aber der Autor schafft es durch seinen lockeren Schreibstil und seinen (teilweise schwarzen) Humor, die kuriosesten Situationen authentisch und mit dem entsprechenden Witz darzustellten.

Es ist schon interessant, durch was für eine Hölle ein Mensch gehen muss, um sein Schnarchen zu bekämpfen, bzw durch welch Hölle erst die Angehörigen gehen. Und darüber zu lesen ist erst recht interessant. Doch ich muss auch sagen: Einmal reicht. Ich denke nicht, dass ich dieses Buch noch viel öfter zur Hand nehmen werde. Ein wirklich interessanter Ausflug in die Welt des Schnarchens, aber auch nicht mehr: eben nur ein Ausflug.

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