"Der Verstand kann planen, aber der Geist hat Sehnsucht, und das Herz weiß, was das Herz weiß"

Freitag, 3. Dezember 2010

Oliver Stark - American Devil

American Devil. Zu nächst war ich gar nicht so begeistert, dieses Buch zu bekommen. Ich dachte, ach schon wieder so ein abgedroschener Thriller, der mich wahrscheinlich eh nicht wirklich überzeugen kann. Doch dem war nicht so, ich wurde im Gegenteil sehr sehr positiv überrascht und habe das Buch geradezu verschlungen. Aus der Hand gelegt wurde es nur in den seltensten Fällen und zwar nur dann, wenn es nicht anders ging.

Doch erstmal zum Inhalt:  Es geht um Detectiver Harper, insgesamt ein eher unangenehmer Zeitgenosse, welcher von der Polizei suspendiert wurde, nachdem er einen Mitbeamten schlug, der sich über Harpers ExFrau lustig machte. Aber Harper ist nunmal der Beste und als der American Devil seine ersten Opfer fordert, will man Harper zurück. Unter der Bedingung, dass er von nun an regelmäßig zu einer Psychologin geht, was ihn zu Beginn sehr stört. Doch um den kranken Killer zu fassen, fügt er sich der Maßnahme und die Jagd beginnt.

Insgesamt hat mir das Buch wie gesagt,wirklich super gefallen. Es gibt nur ein, zwei Dinge, die mich dann schon etwas enttäuscht haben. Zum Einen die Tatsache, dass der Täter, welcher das ehrgeizige Ziel hat ein Kunstwerk aus Menschenteilen zu vollenden ( The Progression of Love ) einfach weitermordert, auch nachdem er sein Kunstwerk vollendet hat ( Nach seinem siebten Opfer). Ich hatte erwartet, dass er sich auf ein neues Kunstwerk stürzt, ein neues Konzept, ein neuer Opfertyp, da die vielschichtige Beschreibung seines Charakters dies erwarten lies. Doch leider wurde ich in diesem Punkt enttäuscht.

Der Täter, so stellt sich am Ende heraus, hat eine gespaltene Persönlichkeit. Auf der einen Seite ist da der liebe Familienvater, auf der anderen der kranke Psychopath, weiter bekannt als Sebastian oder The American Devil. Auch hier hatte ich einige Verständnissprobleme: gegen Ende des Buches outet sich seine Frau und sieht ein, dass ihr Mann sich auffällig verhält und dass sie befürchtet, er könnte der American Devil sein. Aber mir stellt sich die Frage: wie hat sie es so lange mit einem psychisch kranken Mann ausgehalten? Wobei man anmerken muss, dass er gegen Ende auch seine eigenen Kinder massiv bedroht, was doch als Mutter unverantwortlich ist. Aber gut.

Schön fand ich auch die Verbindung zwischen Sebastian und seinem etwas dümmlichen Bruder, welcher ebenfalls eine krankhafte Schwäche für junge Mädchen hat. Hierbei hat mich besonders der Abschnitt eines seiner Opfer gefallen, d. h. man las einige Kapitel aus der Sicht eines Opfers und hoffte wirklich sie würde überleben. Doch auch ihrem Tod empfindet man mit. Hier stellt sich nun die Frage.. wie wahrscheinlich ist es, dass zwei Brüder so einen krankhaften Zwang ausbilden und woran liegt es? Der Roman regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.

Zu guter Letzt noch: Der Roman ist wirklich sehr blutig. Also wer nicht gerne von herausquellenden Organen und abgetrennten Körperteilen liest oder darauf empfindlich reagiert, dem würde ich diesen Roman wohl eher nicht empfehlen. Für alle anderen: Auf jeden Fall ein Muss, ich denke, Oliver Stark hat das Potenzial es noch zu einem weit bekannten Thriller Autor zu bringen!

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